Drei Schwestern, alle Jahrgang 1968 |
Ich kann nicht glauben, was ich sehe, höre, wahrnehme. Aber Schweigen kann ich auch nicht. Brennende Notunterkünfte, offener und versteckter Hass, Ausgrenzung, Beleidigungen. Rassismus. Hier und Heute. In Deutschland. In dem Land, das ich zu schätzen gelernt habe. In dem Land, in dem ich zufällig geboren bin. In dem Land, für dessen Geschichte ich mich lange geschämt habe. Heute schäme ich mich für manche Bewohner, die ihre langgehegten Vorurteile "Besorgnis" nennen, die Angst haben, etwas abgeben zu müssen, die glauben, besser zu sein. Als wer eigentlich? Als Frauen, Männer, Kinder, die alles verloren haben, die alles aufgegeben haben auf der Suche nach einer Gegenwart und Zukunft, die den Namen Leben verdient? Mir graut, wenn ich sehe, höre, lese, wie diese Menschen in Deutschland "willkommen" geheißen werden.